A little touch of „Tante-Emma”

Ach ja, die gute alte Zeit. Da ging man zu Marktplatz oder zum Tante-Emma-Laden um einzukaufen. Manchmal gab es sogar mehrere solcher Ladenlokale vor Ort. Das waren dann nicht nur Einkaufshallen, wie die heutigen Discounter oder Supermärkte, es waren auch soziale Treffpunkte. Hier traf sich die Nachbarschaft zu einem kleinen Schwaz über den dörflichen Tratsch und die Tante Emma selbst war auch eine unerschöpfliche Informationsquelle, bei der alles zusammenlief. Und dann verschwand der Tante-Emma-Laden irgendwann aus dem Dorf. Die Preise des Dorfladens konnten mit den Angeboten der Supermärkte und Discounter in der nächstgrößeren Stadt nun wirklich nicht mithalten.

Und als die Tante-Emma (meist viel zu spät) in den wohlverdienten Ruhestand ging, da wollte sich auch kein Nachfolger finden, der mit den kleinen Gewinnen des Dorfladens glücklich werden wollte. Und mit dem Tante-Emma-Laden verschwand auch die Tankstelle, die Bankfiliale und der Hausarzt aus dem Dorf. Heute entstehen allerdings wieder entsprechende Dorfläden. Oft unter Einbezug aller kompetenter Dorfbewohner. Gerade für ältere Anwohner ist das eine ganz wichtige Entwicklung. Denn diese sind oft nicht mehr ausreichend mobil, um die 15 Kilometer entfernte Stadt zu erreichen. Und da kann es schon vorkommen, dass sich Dorfbewohner für einen solchen Laden engagieren, auch wenn sie sonst einen ganz anderen Job haben. Da steht der Banker an der Kasse, die Hauptschullehrerin läuft mit dem Handauszeichner durch die Regale und der Malermeister schneidet die Wurst. Wenn alle zusammenhalten (und auch in diesem Laden einkaufen gehen, selbst dann, wenn es anderswo günstigere Waren gibt), dann kann das Modell „Tante-Emma“ auch wieder noch und wieder gut funktionieren. Und dann ist das Dorf um einen dicken Pluspunkt reicher.

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